♠♠♠
Allein vom sprachlichen
Ausdruck her gibt es einen Unterschied zwischen "Gutmensch" und
"guter Mensch":
Nämlich hat der "Gutmensch"
das "Gutsein", praktisch als permanente Pose, an sich kleben: ein
Mensch ist das, der sich in ebendieser Pose gefällt und mit seinem Posieren
irgendwelche Interessen verfolgt (Eitelkeitsbefriedigung, Bestätigung von
Gruppenzugehörigkeit, oder was sonst auch immer).
Zum wirklichen menschlichen Gutsein braucht es inneres Sichaufrichten, Aufmerksamkeit, Interesse; und gut ist man nur so lange, als man solches aufbringt.
Als Zwischenform gibt es
dann noch die naiv-Gutmütigen, die ohne bewußtes Eingehen auf die jeweilige
konkrete Situation einem jeden, der in Not ist oder in Not scheint, rein
instinktiv und ohne eigene Interessen helfen wollen. Die sind einfach so,
werden in ihrem „Sosein“ leicht mal ausgenutzt oder richten sonstwelchen Unfug
an. Zum Militantsein sind sie zu gutmütig; militant sind nur die aggressiv
Posierenden.
Ob Kollege Goethe diesen
Unterschied auch gesehen hat, weiß ich nicht, aber seine sonstigen Aussagen
geben Anlaß zur Vermutung, daß er ihm bekannt war.
Ein weiterer Kollege, der
die Goethe’sche Sichtweise genauer unter die Lupe genommen hat, bestätigt diese
Vermutung.
♣♣♣
mit goetheanischem Gruße
Euer
Wilhelm von Dorten
Euer
Wilhelm von Dorten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen